Praxisbezug und Praktikumsoptimierung in der Deutschlehrerausbildung
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In ihrer Funktion als Vermittlungswissenschaft ist der Deutschdidaktik ein Bezug zur Praxis wesensimmanent. Wie jede Fachdidaktik sollte sie die Studierenden in die Lage verSetzen, die gelehrten Theoriegrundlagen für die Analyse und Gestaltung eines zeitgemäßen Unterrichts in der gewählten Schulart nutzbar zu machen. Dieser Transfer gelingt derzeit nicht in befriedigender Weise. Handlungsbedarf signalisieren die Praxisschockreaktionen der Berufsanfänger, die weniger durch fachliche, sondern vordergründig durch didaktische, pädagogische und persönliche Unsicherheit ausgelöst werden. Zudem wird von Bildungsfachleuten die Qualität der Praxisorientierung dieses Wissenschaftsbereiches aufgrund der unbefriedigenden Deutschleistungen unserer Schüler in internationalen Bildungsstudien in Fragegestellt. Die Resultate lassen an einer erfolgreichen Implementierung bzw. professionellen UmSetzung innovativer deutschdidaktischer Konzepte, wie z. B. zur Leseförderung, berechtigt zweifeln. Vorliegende Arbeit beleuchtet deshalb den Praxisbezug hinsichtlich seiner Gegenwartsbedeutung in der Deutschdidaktik sowie bezüglich seines begrifflichen Gehalts und der Beschreibung seiner verschiedenen Ebenen und Varianten. Schwerpunkt bildet die Deskription einer Evaluation deutschdidaktischer Praktika im Lehramtsbereich Grund- und Hauptschule und daraus resultierender Optimierungsansätze. Die Untersuchungsergebnisse und vorgeschlagenen Praxiskorrekturen liefern wichtige Impulse für eine qualitätsorientierte Umgestaltung der Lehrerbildung und informieren Hochschullehrer, Praktikumslehrer und Studierende, aber auch Seminarrektoren und Lehramtsanwärter über jene Ausbildungskriterien einerpraxisnahen universitären Deutschlehrerausbildung, die unseren Absolventen die erfolgreiche und von Berufsoptimismus begleitete Bewältigung anfänglicher Praxisansprüche ermöglichen.