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Arno Holz wird oft als potentieller „Vater der Moderne“ angesehen, insbesondere durch seine Erprobung neuer Aussageformen, die ein zentrales Merkmal der literarischen Sprache des 20. Jahrhunderts darstellen. Trotz der Relevanz seiner Sprache bis heute fehlte bisher eine quellenorientierte Untersuchung seines „Kunstgesetzes“. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei Holz’ Auseinandersetzung mit John Stuart Mills Logik, die eine zukunftsweisende Theorie der Satzsemantik entwirft. Die Sprache als Erneuerungspotential der Literatur wird am Beispiel von Holz’ späten Dramen (Sonnenfinsternis, Ignorabimus) und den Phantasus-Fassungen analysiert. Die Studie verbindet die Entwicklung literarischer Sprache mit sprachphilosophischen Konzepten, die Holz’ Stellung begründen. Ein Schwerpunkt ist die Rekonstruktion von Mills Einfluss auf die Gestalttheorie der Brentano-Schule, was Parallelen zwischen Holz’ und Musils Werken aufzeigt, da bei beiden Autoren das Verhältnis von Wort- und Satzbedeutung eine poetische Funktion erhält. Zudem knüpft Oswald Wiener an diese Denktradition an und präzisiert auf literarischer und theoretischer Ebene Christian von Ehrenfels’ „Gestaltqualitäten“ sowie Carl Stumpfs „Gebilde“-Begriff, orientiert an der Automatentheorie und Künstlichen Intelligenz.
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Poetische Gestaltkonzepte und Automatentheorie, Gesine Lenore Schiewer
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2004
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