Ausdruck und Wirkung der Harmonik in Franz Schuberts Winterreise
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Themenstellung: Wie ist zu erklären, dass die Lieder der Winterreise, deren Entstehung nun bald 180 Jahre zurück liegt, auch Hörern von heute noch so tief zu Herzen gehen? In der vorliegenden Studie wird der Beitrag, den die Harmonik zu der ungebrochenen Ausdrucksstärke dieser Lieder leistet, eingehend untersucht. Die Auswertung der Analyseergebnisse zeigt, dass und auf welche Weise die tonale Tonsprache, derer auch Schubert sich bediente, die Welterfahrung des abendländischen Menschen spiegelt und ihre Symbolkraft in der menschlichen Musikalität bereits vorgeformt ist. Eine unter anthropologisch-semantischem Aspekt betriebene Harmonielehre könnte neue Wege zum Verständnis der Musik ebnen und so den Grauschleier eines sich selbst genügenden Regelmechanismus abstreifen. Den Analysen und Interpretationen der 24 Lieder folgt deshalb ein Vorschlag, wie im Rahmen des gymnasialen Oberstufenunterrichts, einer Vortragssequenz an einer Volkshochschule oder eines Hochschulseminars über Liedanalysen eine Brücke zu einem lebensnahen Harmonieverständnis geschlagen werden kann.