Normabweichung und kommunikative Rationalität
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Der Autor untersucht Verhaltensstörungen mit Hilfe der Theorie des kommunikativen Handelns. Anders als in der vorherrschenden Tendenz, Verhaltensstörungen kontextualistisch zu erklären, d. h. als Ausduck subjektiver Einstellungen oder institutionalisierter Macht, kann mit der Theorie des kommunikativen Handelns gezeigt werden, dass die kontextualistische Auffassung eine Grenze in der Perspektive der Teilnehmer hat. Die Interaktion zwischen Pädagoge und Kind kann so als „irrationale Interaktion“ beschrieben werden, was bedeutet, dass die vom Kind verursachte systematisch verzerrte Kommunikation und die pädagogischen Handlungen gegen die kommunikative Rationalität verstoßen. Diese Irrationalität ist unvermeidbar, wenn es in der Interaktion um die Normen geht, die das Verhältnis zwischen Pädagoge und Kind konstitutieren. Die Theorie der systematisch verzerrten Kommunikation wird mit der Entwicklungsthorie der Interaktionsfähigkeit verknüpft, um die verschiedenen Erscheinungsformen der irrationalen Interaktion zu beschreiben.