Luthers Wohnhaus in Wittenberg
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Im Jahre 2002 wurde der 500. Jahrestag der Wittenberger Universität gefeiert und das Lutherhaus präsentierte sich frisch herausgeputzt – ein erfreulicher Sachverhalt, eine richtige Entscheidung, aber nicht selbstverständlich. Denn die Chronologie dieses Hauses zeigt auf, dass es auch hätte anders kommen können. Luthers Wohnhaus in Wittenberg war ursprünglich ein Kloster der Augustiner-Eremiten, bevor es dem Reformator vom sächsischen Kurfürsten übereignet wurde. Im 19. Jahrhundert gelangte dieser Teil Sachsens unter preußisches Regime und das Lutherhaus wurde Gegenstand denkmalpflegerischer Erörterungen. Bereits 1815 war Friedrich Schinkel zu Gast und 1843 besuchte Ferdinand von Quast, der erste Denkmalpfleger Preußens, die Lutherstadt. Der Band zeichnet neben der Baugeschichte des Hauses den Prozess der Denkmalwerdung nach. Im Zuge dessen erfolgte eine umfangreiche und in dieser Form noch nicht vorliegende Sichtung von Archivalien. Anhand der Geschichte des Wohnhauses von Martin Luther zeichnet die Autorin anschaulich und interessant die Entstehung und Praxis der staatlich geförderten Denkmalpflege nach.