Kovariation psychoendokriner Stressindikatoren
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Folgt man einem einfachen Modell der Stressreaktion, sollten Personen, die in einer Anforderungssituation subjektiv Stress erleben, auch entsprechende körperliche Reaktionen zeigen, zum Beispiel sollte die Ausschüttung des Hormons Cortisol ansteigen. In der vorliegenden Arbeit werden unter dieser Perspektive Kovariationen zwischen subjektiv-erlebensmäßigen Zuständen und Cortisolmessungen untersucht. Unter Anwendung von Multilevel-Modellen zeigen sich in zwei Studien im Alltag und in einer Laborstress-Studie allerdings nur geringe Zusammenhänge. Damit bestätigt sich das aus der Psychophysiologie bekannte Kovariationsproblem auch in der psychoendokrinologischen Stressforschung. Vermutlich mindern komplexe neuroendokrine Regulationsprozesse und nicht-synchrone Messungen die Zusammenhänge der Messungen erheblich. Erst wenn durch theoretische und methodische Fortschritte diesen Faktoren angemessen Rechnung getragen werden kann, ist mit deutlicheren Kovariationen psychoendokriner Stress-indikatoren zu rechnen.