Die Wirklichkeit der Teleheimarbeit
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Zu Hause am Computer arbeiten, via Internet verbunden mit der Zentrale, flexibel zwischen Beruf und Privatem wechseln: Teleheimarbeit dient in öffentlichen Diskursen als positives Sinnbild für den Wandel der Arbeit auf dem Weg in die Informationsgesellschaft. Allerdings nimmt der Diskurs allzu häufig nur punktuell Bezug auf die Wirklichkeit. Denn »die« Teleheimarbeit gibt es nicht. Kleemanns empirische Untersuchung nimmt informatisierte Heimarbeit differenziert unter die Lupe. Dabei zeigt sich, dass es auf Seiten der Betriebe und der Arbeitenden unterschiedliche Interessen an Teleheimarbeit gibt. In deren Schnittmenge ergeben sich vier – hier umfassend analysierte – Grundformen der Teleheimarbeit von sehr verschiedener Funktion und Qualität. Der Autor untersucht darüber hinaus, welche Auswirkungen räumlich distanziertes Arbeiten allgemein auf die Arbeits- und Alltagspraxis der Beschäftigten und den betrieblichen Sozialzusammenhang hat. Er interpretiert Teleheimarbeit abschließend als Ausdruck postfordistischer Arbeitsverhältnisse; angetrieben werden die Veränderungen nicht durch die Informationstechnologien (sie stellen nur die Möglichkeiten bereit), sondern durch einen gesellschaftlich induzierten Wandel der Subjektivität der Arbeitenden.