Wettbewerbspolitik und Pay-TV

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In den Jahren 1994 bis 2004 beeinflussten deutsche und europäische Wettbewerbsbehörden durch Eingriffe in die Privatonomie den deutschen Markt für digitales Pay-TV erheblich. Unternehmen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen strebten an, das Risiko der Marktentwicklung zu teilen und durch vertikale sowie horizontale Integration gemeinsam den Markt zu erobern. Diese Fusions- und Kooperationsbestrebungen wurden jedoch wiederholt vom Deutschen Bundeskartellamt und der Europäischen Kommission untersagt. Der Autor untersucht die Kosten und Nutzen dieser Untersagungsentscheidungen und analysiert, wer letztlich die Kosten der Fusionsverbote trägt. Zudem wird erörtert, welche Instrumente den Wettbewerbsbehörden möglicherweise fehlten, um die Integrationsbestrebungen zu genehmigen. Ein zentraler Fokus liegt auf der Argumentation der Wettbewerbsbehörden, die im Kontext industrieökonomischer Erkenntnisse der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung beleuchtet wird. Die Ergebnisse dieser Analyse dienen als Grundlage für normative Ableitungen und Vorschläge für die regelgebenden Institutionen der Wettbewerbsbehörden.