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Die Freimaurerei ist eine internationale Bruderschaft, die sich Werten wie Humanismus, Toleranz und geistiger Freiheit verschrieben hat. Aus den Traditionen der mittelalterlichen Dombauhütten ist sie im 18. Jahrhundert in der Zeit der Aufklärung entstanden. Die Verschwiegenheit der Logenbrüder und ihre für Außenstehende unverständlichen Symbole und Rituale haben die Freimaurerei immer wieder verdächtig gemacht. Wilde Spekulationen und Verschwörungsfantasien fanatischer Gegner gaben ihr häufig genut den Ruf, ein sektiererischer Geheimbund zu sein. Ein Hauch von Geheimnis und Okkultismus schwebt stets über dem Thema. Wer sich aber näher damit beschäftigt, wird nichts dergleichen finden. Wer würde auch dem genialen Dichter und Übersetzer Friedrich Rückert, dessen Lyrik zu dem besten gehört, was die deutsche Klassik hervorgebracht hat, unlautere Absichten unterstellen? Friedrich Rückert wurde im Jahre 1810 als Freimaurer in die Loge „Karl zum Rautenkranz“ in Hildburghausen aufgenommen. In der kleinen Stadt im Werratal, einstmals Residenz des fürstlichen Hauses Sachsen-Hildburghausen, ist sogar eine der Wurzeln der deutschen Freimaurerei zu suchen. Bereits im Jahre 1740 wurde in Hildburghausen eine Loge gegründet. Zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten gehörten hier dem Bruderbund an, unter ihnen der Schulreformer Carl Ludwig Nonne, der Gründer des Technikums, Harmsen Wilhelm Rathke, oder Großherzog Carl II. von Mecklenburg-Strelitz, der Vater der berühmten Königin Luise von Preußen. Bis ins Jahr 1932 wirkte die Loge auch in sozialen und karitativen Belangen für die Stadt Hildburghausen und seine Bürger. Wichtige Impulse für das Geistesleben, bis weit über die Grenzen Thüringens und sogar Deutschlands hinaus, gingen von ihren Mitgliedern aus. In der Zeit der totalitären Regime erlosch das freimaurerische Licht auch in Hildburghausen. Dass unter der Diktatur des Nationalsozialismus und im real existierenden Sozialismus der Toleranzgedanke und freie Meinungsäußerungen keine Chance hatten, ist hinlänglich bekannt. Während dieser Zeit hat es auch kaum regionalgeschichtliche Forschungen zum Thema gegeben. Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Band geschlossen werden. Neben einer kenntnisreichen und allgemein verständlichen Skizzierung der geistigen Grundlagen, Symbolik und Organisation wird die Geschichte der Freimaurerei in Hildburghausen verfolgt und ihre Anbindung an Bauhütten in ganz Deutschland dargestellt. Der Leser erfährt von bedeutenden Mitgliedern und den Hintergründen der Entstehung der Hildburghäuser Loge. Der aufwändig gestaltete Band wird bereichert von einer Vielzahl an Bildern und bisher unbekannten Dokumenten.
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Freimaurer in Hildburghausen, Bastian Salier
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- Erscheinungsdatum
- 2005
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