Hallers Netz
Autoren
Mehr zum Buch
Das Netz Albrecht von Hallers (1708-1777) gehört mit seinen rund 1200 Korrespondenten und seinen nahezu 17 000 überlieferten Briefen zu den grössten Korrespondenzen der gesamten Frühen Neuzeit: Die Absendeorte befinden sich – bezogen auf die heutigen Landesgrenzen – in nicht weniger als 21 Europäischen Staaten sowie einem aus Übersee. Derart umfangreiche Briefwechsel stehen in der Tradition einer Gelehrtenkultur, die zeitlich von Erasmus bis Voltaire reicht, räumlich ganz Europa umfasst, und in der Vorstellung einer kosmopolitischen Gelehrtenrepublik ihren idealen Ausdruck findet. Sowohl für die Produktion als auch für die Verbreitung von medizinischem, botanischem und agrarökonomischem Wissen erweist sich Hallers Briefwechsel als mächtiges Instrument. Im ersten Teil geht es um eine Gesamtsicht auf das Netz, das in seiner sozialen Zusammensetzung, seiner thematischen Ausrichtung, seiner materiellen Kommunikation (Brieftransport, Realientransfer), seinen unterschiedlichen Kommunikationsräumen (Ärztenetz, Dichternetz, Gelehrtenrepublik, Aufklärung) sowie dem Selbstverständnis seiner Akteure analysiert wird. Im zweiten Teil widmen sich neun Fallstudien je einem bestimmten Aspekt in Hallers Korrespondenz, so den ärztlichen Fernkonsultationen, seinen eigenen Krankheiten, seinen wissenschaftlichen Kontroversen, der Entstehung seiner Flora der Schweiz, dem Latein als Wissenschaftssprache, der inneren und äusseren Mehrsprachigkeit, Hallers Beziehungen zu Frauen, der Heirat seiner Tochter Marianne sowie der Ökonomischen Gesellschaft bern. Zahlreiche Abbildungen, Karten, Grafiken und Tabellen runden die Analyse ab.