Soziale Milieus und Ressourcenverbrauch
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Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung ist seit der Konferenz in Rio im Jahr 1992 das Ankerthema aller umwelt- und entwicklungspolitischen Debatten. Im Hinblick auf die praktische Umsetzung des Leitbildes wird eine „kulturell sensible“ Nachhaltigkeitspolitik eingefordert, die den soziokulturell differenzierten Aneignungs- und Verarbeitungsweisen der Umweltproblematik Rechnung trägt. Soziale Milieus und Lebensstilgruppen werden als wichtige Adressaten ökologischer Interventions- und Kommunikationsstrategien gesehen. Die Arbeit untersucht - auf der Basis sekundäranalytischer Auswertungen einschlägiger Umfragedaten - den Zusammenhang von Milieuzugehörigkeit und Umweltverbrauch. Theoretischer Bezugsrahmen ist das Konzept der Erlebnismilieus von Gerhard Schulze. Die empirische Analyse umfasst eine Vielzahl ökologisch relevanter Lebensbereiche: das Recyclingverhalten, die Pkw-Nutzung, den Energieverbrauch im Bereich des Wohnens, das Reiseverhalten sowie den Energieverbrauch bei Urlaubsreisen. Die empirische Bestandsaufnahme zeigt, dass sich die Erlebnismilieuzugehörigkeit lediglich im Bereich der Reiseverhaltens als signifikante und relevante Einflussgröße des Umweltverbrauchs erweist. Die Ergebnisse sprechen insgesamt für eine eingeschränkte umweltsoziologische Bedeutsamkeit der Theorie der Erlebnismilieus