Europawissenschaft
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Die klassische Staatlichkeit befindet sich im Wandel. Mit der fortschreitenden Integration der Nationalstaaten in ein vereinigtes Europa ist ein Prozess der Europäisierung in Gang gekommen, der weit reichende Konsequenzen hat. Die Nationalstaaten sind inzwischen »europäisierte Nationalstaaten« mit einer europarechtlich überformten Rechts- und Wirtschaftsordnung. Zugleich ist ein neuer Herrschaftsverband entstanden, dessen Eigenart mit den überkommenen Kategorien von Bundesstaat und Staatenbund nicht angemessen zu erfassen ist. Dies bedeutet, dass öffentliche Herrschaft und Freiheitsordnung nicht länger allein staatliche Phänomene sind, sondern eine neue Ordnung entstanden ist, die disziplinenübergreifend neu zu vermessen ist. Diese Neuvermessung nimmt der Band Europawissenschaft systematisch vor und bündelt dabei die vorhandene europabezogene Forschung. EU-Europa wird dabei als eigenständiger Forschungsgegenstand und eigenständige Forschungsherausforderung begriffen.