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Aischylos' Orestie semiotisch gelesen

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Das Buch stellt eine vollkommen neue theaterwissenschaftliche und philologische Interpretation des berühmten Dramas dar, das 458 v. Chr. in Athen uraufgeführt wurde. Der Bühnentext wird als dramaturgischer Text gelesen, der nicht nur Hinweise auf die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten der Bühne gibt sondern diese auch begrifflich erfasst und bewertet. Die Autorin identifiziert in diesem philosophischen Bestreben des Dramatikers Aischylos eine Reaktion auf die Literalisierung Griechenlands zu seiner Zeit. Die neuen Möglichkeiten und Gefahren des geschriebenen Wortes werden als Bedeutungsbild, visuelles Zeichen oder auch als doppeldeutige, vielschichtige Rede thematisiert. Zugleich verschwistert sich und konkurriert das Theater mit der kritisierten Schriftlichkeit entlang des Spielbegriffs. Die semiotische Betrachtung zeigt das Spannungsfeld zwischen Bewahrung und Abgrenzung des Theaters vom epischen Mythos. Auf der Ebene der Figureninterpretation beleuchtet die Autorin insbesondere die Rolle von Klytaimnestra neu, die als Präsentatorin der neuen Ausdrucksformen stärker ins Zentrum des Spiels rückt. Die wissenschaftliche Studie wird durch eine essayistische Komposition aus zehn schwarzweißen Grafiken erweitert.

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Aischylos' Orestie semiotisch gelesen, Ulrike Ritter

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2005
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