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Die Rechte der indigenen Völker Brasiliens

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Die Studie hat die Rechte der indigenen Völker Brasiliens zum Gegenstand. Die indigenen Völker Brasiliens sind, nach der historischen Dezimierung auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen demografischen Stärke, auch heute noch durch zahllose schwere Konflikte und Repressionen in ihrer Existenz nachhaltig bedroht. Die indigenen Territorien werden invadiert, okkupiert und ausgebeutet. Die Autochthonen sind Opfer von Entwicklungsprojekten, von Bergbau-, Ressourcen- und Nutzungskonflikten, schweren Umweltzerstörungen, massenhaften Vergiftungen sowie von Epidemien. Sie sind betroffen von mit den Invasionen verbundenen, zumeist schweren und gewaltsamen Auseinandersetzungen, die häufig zu massenhaften Todesfällen führen und sogar Genozidqualität erreichen. Demgegenüber finden sich auch beachtliche Bestrebungen für eine Verbesserung der indianischen Lage in Brasilien. Trotz ihrer bedrohten Lage bewahren sich die indigenen Völker eine enorme kulturelle und soziale Vielfalt. Die interdisziplinär ausgerichtete Arbeit ergänzt die juristischen Untersuchungen durch den rechtstatsächlichen Kontext. Denn das äußerst komplexe Indigenenrecht und dessen ambivalenter und widersprüchlicher Gebrauch kann erst durch ergänzende historische, ethnologische und politische Perspektiven erschlossen werden. Nach einer eingehenden rechtstatsächlichen Beschreibung der indigenen Völker Brasiliens untersucht die Studie die historische Entwicklung sowie das heute in Brasilien geltende Indigenenrecht. In ausführlicher Darstellung wird das historische brasilianische Indigenenrecht als Geschichte der Herrschaft über die indigenen Völker nachgezeichnet. Die Arbeit zeigt auch, dass die durch die moderne brasilianische Verfassung von 1988 und das später geschaffene Völkervertragsrecht verkündete Abkehr von den repressiven indigenenrechtlichen Traditionen weder vollständig und konsequent noch widerspruchsfrei vollzogen worden ist. Das Implementierungsdefizit des geltenden Indigenenrechts wird am Beispiel der Anwendung der Landrechte durch Verwaltung und Justiz nachgewiesen. Zugleich wird aufgezeigt, an welchen politischen Kräften und Interessenlagen die rechtliche Lösung der „causa indigena“ scheitert. Die aus insgesamt mehrjährigen Forschungsaufenthalten des Autors in Brasilien hervorgegangene Arbeit ist nicht nur für spezialisierte Juristen, die mit dem Indigenenrecht, der portugiesischen und brasilianischen Rechtsgeschichte, dem brasilianischen öffentlichen Recht, der Rechtsvergleichung oder dem Völkerrecht befasst sind, von Interesse. Empfohlen wird die Lektüre auch Brasilianisten, Lateinamerikanisten und Lusitanisten, insbesondere Ethnologen, Historikern, Politologen und allen menschenrechtlich Interessierten.

Buchvariante

2005, paperback

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