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Sprache und Identität einer postkolonialen Gesellschaft im Zeitalter der Globalisierung

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Kreolsprachen finden ein verstärktes Interesse der Linguisten, nicht zuletzt, weil sie Sprachdaten von großem Wert bereitstellen. Die 1981 von Annegret Bollée begründete „Kreolische Bibliothek “ hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch Texteditionen, Grammatiken und Wörterbücher die Kreolsprachen für die linguistische Forschung zu erschließen. Die Entstehung der Kreolsprachen aus dem Zusammentreff en unterschiedlicher Kulturen im Kontext der Sklaverei gibt ihnen eine Sonderstellung unter den Regionalsprachen Frankreichs. Erst die Regionalismusbewegung hat mit dem Stellenwert der Sprache als wertvollem Kriterium lokaler kultureller Identität die traditionelle französische Haltung zumindest offiziell modifiziert. In der Studie geht es darum, die Auswirkungen dieser Entwicklung im Sprachverhalten und Sprachbewusstsein in Guadeloupe und Martinique aufzuzeigen. Gespräche mit engagierten Persönlichkeiten und eine systematische Enquête unter Studenten ermöglichten, die derzeitige Verwendung von Französisch und Kreolisch zu charakterisieren und das heutige Sprachdenken zwischen regionalem Identitätsverständnis und globaler Verflechtung festzuhalten und zu analysieren. Das erstellte begriffliche und methodologische Instrumentarium trägt der besonderen Situation Rechnung und bringt dadurch für die Allgemeine Sprachwissenschaft weiterführende Definitionen von Diglossie und Sprachkonflikt. In Ausdifferenzierung des metasprachlichen Bewusstseins erweist sich die ideolinguistische Perspektivierung insgesamt als sehr nützlich und erfordert u. a. eine Anpassung im Verständnis des üblichen Kontinuums von Nähe und Distanzsprache an die neuen Gegebenheiten.

Parameter

ISBN
9783875484236
Verlag
Buske

Kategorien

Buchvariante

2005

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