Die Juristische Fakultät der Universität Würzburg 1914 bis 1960
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Die vorliegende Darstellung der Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg zeichnet die Entwicklung der Juristischen Fakultät innerhalb der zwischen 1878 und 1968 in Würzburg bestehenden Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät nach. Eine zusammenfassende historische Aufarbeitung der Fakultätsdaten war bis jetzt noch nicht verwirklicht worden, was gleichzeitig das Motiv für die Anfertigung der nun vorliegende Arbeit war. Hauptintention war es dabei, die Position der Fakultät im geschichtlichen Kontext der beiden Weltkriege mit den entsprechenden Staatsformen und des Wiederaufbaus nach 1945 anhand der vor allem in Würzburg vorhandenen unveröffentlichten Quellen herauszuarbeiten. Der erste Teil der Arbeit vermittelt – nach einer kurzen Beschreibung der jeweiligen Gebäudesituation nach den beiden Kriegen – einen Eindruck von der akademischen Ausbildung anhand der Auswertung der Vorlesungsverzeichnisse und der noch vorhandenen Prüfungs- und Promotionsordnungen. Dabei bot es sich aufgrund der vorhandenen Quellen an, diese Themen mit einer Sozialgeschichte der Würzburger Jurastudenten zu verknüpfen. Diese ist nicht lückenlos und auch nicht in aller Tiefe in diesem Rahmen zu erfassen gewesen, beleuchtet jedoch einige politische und soziokulturelle Aspekte näher. Der Schwerpunkt bei der Behandlung des Lehrpersonals im zweiten Teil der Arbeit liegt auf der Geschichte der Lehrstühle und ihrer Inhaber in ihrer zeitlichen Abfolge. Mitbehandelt wurden neben den Lehrstuhlinhabern der Staatswissenschaftlichen Fakultät auch Extraordinarien, Honorarprofessoren und teilweise sogar Lehrbeauftragte. Erkennbar werden sollten dabei vor allem summarische Entwicklungslinien der personellen und wissenschaftlichen Struktur des Lehrkörpers. Insofern versteht sich die Abhandlung als Grundlagenforschung, die in vielen Bereichen Anregungen zu weiteren Einzelforschungen geben kann. Eingebettet in den Zeitrahmen aus den letzten Jahren des Kaiserreiches, der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus und dem demokratischen Wiederaufbau konnte trotz der großen Schäden der Bombennacht des 16. März 1945 ein zwar nicht ganz vollständiges, aber dennoch sehr aussagekräftiges Bild der Fakultät mit ihren Berührungspunkten zu Wissenschaft, Politik und Kultur entstehen. Dabei lag der Fokus nicht nur auf der Aufarbeitung der Fakten im Sinne eines von seinen statistischen Informationen lebenden Nachschlagewerkes, sondern auch in der Verknüpfung des Datenmaterials mit dem akademischen Leben im jeweiligen Zeitabschnitt.