Armenfürsorge und Altenhilfe in Marburg
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Als Elisabeth von Thüringen 1228 nach Marburg kam, war ihr Leben geprägt von der Barmherzigkeit gegenüber Armen und Kranken. Sie gründete das Franziskus Hospital, und wegen ihres Wirkens und ihrer „Wunder“ wurde sie bereits 1235, vier Jahre nach ihrem Tod, heilig gesprochen. Marburg gelangte dadurch zu einem der größten Wallfahrtsorte des Mittelalters. Um die zahlreichen Pilger zu beherbergen entstand ein weiteres Hospital - das 'Spital zu Wiedenhusen'. Durch die Reformation nahmen die Pilgerströme ab, und das Hospital konnte einer neuen Nutzung zugeführt werden. Auf Wunsch des Landgrafen Philipp sollte die Bevölkerung mehr Verantwortung für die Armen übernehmen. Möglicherweise war dies der Grund dafür, dass das Ehepaar Sinnig 1530 das „Gottis Hauss und Spittal zu Weydenhausen“ zum Universalerben seines enormen Vermögens machte. Der Grundstein war gelegt: er markiert den Anfang einer eindrucksvollen Geschichte, die den Leser bis in die Gegenwart führt - die Entwicklung einer Pilgerherberge zur Marburger Altenhilfe St. Jakob und der Stiftung St. Jakob. Susanne Wege, Jahrgang 1965, Abitur am Gymnasium Philippinum in Marburg und gelernte Arzthelferin, studierte Kultur-, Literatur- und Medienwissenschaft an der Philipps-Universität. Sie arbeitet als Studienkoordinatorin in der Klinischen Forschung und lebt in Marburg.