Die beiden großen deutschen Volksparteien und das "Friedensprojekt Europa"
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Die Europäische Union ist auf der Suche nach einem den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angemessenen strategischen Leitbild. Sie will ihre Identität auf internationaler Ebene stärken und ihre Rolle als Akteur im internationalen System uneingeschränkt wahrnehmen. Doch welche Rolle soll sie auf der weltpolitischen Bühne eigentlich spielen? Die einer klassischen Weltmacht, einer traditionellen Zivilmacht, oder einer neuartigen Friedensmacht? Als aktuelle bzw. potentielle Regierungsparteien im größten EU-Mitgliedstaat sind SPD und CDU gefordert, einen substantiellen Beitrag zur Definition des strategischen Leitbildes der EU zu leisten. In dieser Studie wird analysiert, welche Leitbilder bezüglich der weltpolitischen Rolle der Europäischen Union die beiden großen deutschen Volksparteien vom Ende des Ost-West-Konflikts bis zum Vorabend des Irak-Krieges im Bundestagswahlkampf 2002 entwickelt haben. Die Untersuchung, die eine wichtige Lücke in der europapolitischen Parteienforschung schließt, zeigt, dass beide Parteien die für die Zukunft des »Friedensprojekts Europa« so wichtige Frage nach der Rolle der EU als Akteur im internationalen System unterschiedlich beantworten.