Integriertes Metadatenmanagement

Data Warehouses (DWHs) haben sich im Laufe der letzen Jahre als fester Bestandteil der Informationslogistik in Unternehmen etabliert und versorgen heute sowohl Fach- als auch Führungskräfte mit entscheidungsunterstützenden Daten aus verschiedenen operativen und externen Quellsystemen. Ein kritischer Erfolgsfaktor eines Data-Warehouse-Systems ist seine Fähigkeit, dem Endbenutzer eine möglichst umfassende Interpretation der im DWH enthaltenen Daten zu ermöglichen. Hierzu werden Zusatzinformationen zu Herkunft, Verwendungskontext, fachlicher Bedeutung und Qualität der DWH-Daten benötigt, die über zusätzliche, sogenannte Metadaten bereitzustellen sind. Da Metadaten üblicherweise in verteilter Form vorliegen und von verschiedenen Komponenten des DWH-Systems verwaltet werden, ist für ihre integrierte Nutzung ein Metadatenmanagement (MDM) erforderlich, das sowohl die technische Integration als auch die koordinierte Verarbeitung der Metadaten sicherstellt und dazu in die organisatorischen Prozesse der Entwicklung, des Betriebs und der Nutzung des DWH eingebunden ist. Obwohl Metadatenmanagement im Data Warehousing weithin als unverzichtbar angesehen wird, sind entsprechende MDM-Lösungen in der Praxis bisher nur selten vorzufinden. An dieser Stelle setzt das vorliegende Buch an und beschreibt auf der Grundlage praxisnaher Anforderungen den Entwurf einer Methode, welche den fachkonzeptionellen Entwurf von MDM-Lösungen in der Domäne Data Warehousing systematisch unterstützt. Die auf Basis mehrerer Unternehmensfallstudien aus der Finanzdienstleistungsbranche konstruierte Methode ermöglicht letztlich eine strategische Positionierung des MDM in der Unternehmens-IT, eine endanwender- und prozessorientierte Gestaltung der MDM-Lösung sowie die Formulierung eines Fachkonzepts für ein MDM-System, das sich integral in die vorhandene Informationssystemarchitektur des betrachteten Unternehmens einfügt.