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Der platonische Sokrates

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Das Studium der Werke Platons belässt üblicherweise die Figur des berichtenden und/oder das Gespräch führenden Sokrates im Rücken. Man hat sich bald an dessen unvermeidliche Präsenz gewöhnt und lässt sie als Stilmittel Platons gelten. Gerhart Schmidt weist jedoch in sechs seiner Abhandlungen nach, dass Sokrates in Platons Werk wie eine literarische Figur (Hamlet, Faust) eine zwar sich wandelnde, aber in sich stimmige, kohärente Gestalt angenommen hat. Der Angelpunkt der vorliegenden Untersuchungen liegt bei den Dialogen , Charmides‘ und , Politeia‘. Es zeigt sich, dass in diesen Werken des Sokrates eigene Philosophie zur Sprache kommt, und dass Platon sich dabei auch mit ihr auseinandersetzt. Dieser „Sokrates“ ist nicht Platons Alter-ego, sondern ein rätselhafter, mit Widersprüchen aufgeladener Charakter. Abschliessend wird die imaginäre Wanderung des Sokrates durch Platons Höhle in seinen einzelnen, klug bemessenen Schritten genau dokumentiert und so das ebenso berühmte wie missverstandene Höhlengleichnis entschlüsselt. Die Spur, welche der platonische Sokrates in der Geschichte der abendländischen Philosophie hinterlassen hat, wird in drei weiteren Abhandlungen verfolgt; denn die literarische Sokrates-Gestalt beweist ihre objektive Realität damit, daß sie auf Widersacher stösst. Hegel benötigte Sokrates als Kronzeugen seiner Philosophie der Weltgeschichte, Nietzsche lieferte ihm einen erregenden Zweikampf, und Heidegger versuchte krampfhaft, ihm zu entkommen.

Parameter

ISBN
9783826033636

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Buchvariante

2006

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