Die Kurtisane Tullia d'Aragona
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Keine der italienischen Frauen des 16. Jahrhunderts war so angesehen wie die römische Kurtisane Tullia d’Aragona. Als Tochter eines Kardinals und einer Kurtisane erhielt sie eine hervorragende humanistische Ausbildung und in ihrem Salon verkehrten die angesehensten Männer des römischen Klerus und der Politik. Ihr neo-platonischer Dialog über die „Unendlichkeit der Liebe“ steht den Dialogen berühmter Männer ihrer Zeit wie Marsilio Ficino, Pietro Bembo und Baldassare Castiglione in Nichts nach. Nach weiteren Lebensstationen in Siena und Ferrara ging sie nach Florenz, wo kein geringerer als der Herzog dei’ Medici sie als einzige Kurtisane vom Tragen des gelben Schleiers auf Grund ihrer hervorragenden literarischen Kenntnisse befreite. Ihr Leben war aber nicht nur Glanz. So war sie auch immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. In Siena wollte man ihr als Kurtisane den Prozess machen und in Rom wurde sie als Prostituierte auf der Steuerliste veröffentlicht. Das Buch beleuchtet den Glanz aber auch die Schattenseiten eines Kurtisanenlebens in Italien des 16. Jahrhunderts und – zum ersten Male den Kurtisanenstatus, gleichzeitig aber auch die Verdienste dieser Kurtisane, die einen der schönsten neoplatonischen Liebesdialoge ihrer Zeit geschrieben. Er befreit sie, weil er von ihrer Literatur angetan war. Ihr Dialog wird in diesem Buch zum ersten Mal inhaltlich interpretiert.