Popeye
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Am 17. Januar 1929 sucht Kastor im Hafenviertel nach einer Besatzung für sein Boot. An der Pier trifft er auf einen salzwassergegerbten Mann im Matrosenanzug mit aufgepumpten Unterarmen, auf denen tätowierte Anker prangen. Kastor entblödet sich nicht, den grantig dreinblickenden Matrosen zu fragen: „Sind Sie Seemann?“ - worauf der zurückblafft: "Seh ich vielleicht aus wie 'n Cowboy?„ Mit dieser Szene aus E. C. Segars “Fingerhutbühne" schlug die Geburtsstunde von Popeye, dem sturen Seemann, der pro Atemzug mindestens zwei Flüche ausstößt - und das, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen. Weiteres Markenzeichen: wüste Keilereien - gern auch mal mit seiner Angebeteten Olivia Öl oder Poopdeck Pappy, der trotz seiner 99 Jahre noch ordentlich austeilt. Außerdem mit von der Partie: das giftige Seeweib; Alice die Wumme; der verfressene Wimpy; Swee'Pea, das jähzornige Ziehsöhnchen; Eugen der Jeep - und natürlich Bernice, das unumbringbare afrikanische Flucht- und Giggelhuhn. Im Laufe seiner Karriere wurde Popeye immer mehr zu einem eindimensionalen Grobian. Der ursprüngliche Popeye hat damit nichts gemein. In der vorliegenden Ausgabe sind auf fast 500 Seiten die großen Seeabenteuer des liebenswerten Originals versammelt: in kongenialer Übersetzung, die dem grantigen Seebären erstmals eine eigene Sprache verleiht: "Lot mi an Land, ich pesorch mir wohl pesser 'n Schiff." Dailies: 1903 erschien auf den Sportseiten der Chicago American der erste Daily - ein schwarzweißer Comic-Strip, der auf drei Bilder beschränkt war und (werk)täglich eine Fortsetzungsgeschichte weitererzählte. Zuvor waren Comics ausschließlich ganzseitig, farbig und nur in den Wochenendausgaben erschienen - als so genannte Sundays (siehe Seite 14). Mit den Dailies von E. C. Segar wurde Popeye in nur wenigen Jahren zum festen Bestandteil der Folklore Amerikas.