Folk
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In England rettete im 18. Jahrhundert der Bischof Thomas Percy im Haus eines Freundes ein mehr als 100 Jahre altes Buchfragment mit Folk Songs vor dem Verheiztwerden. Er rekonstruierte und veröffentlichte es und löste damit den ersten Sammler-Boom aus. In Deutschland war es – ebenfalls im 18. Jahrhundert – der Theologe Johann Gottlieb Herder, der den Begriff 'Volkslied' prägte und als einer der ersten Lieder sammelte. Auch er gab damit den Anstoß für Jahrzehnte des Sammelns und Suchens. In Amerika setzte die Wiederentdeckung der eigenen Musik erst im 20. Jahrhundert ein, aber Pete Seeger und Bob Dylan wurden mit Liedern wie ›We Shall Overcome‹ oder ›Blowin' In The Wind‹ eine Art Folk-Pop-Weltstars, und Joan Baez füllte bei ihren Auftritten riesige Stadien. In den Achtzigern und Neunzigern waren andere Musikstile populärer, doch 'The Times They Are A-Changin''. 'Was ist Folk?', fragte die ZEIT, 'Gitarrengeschrammel mit moralisch einwandfreier Botschaft oder der nächste coole Poptrend?' Womöglich letzteres, denn die Fan-Gemeinde des Folk wächst wieder, die Leute suchen nach Alternativen zur kommerzialisierten Pop-Musik, die immer digitaler und konformistischer wird.