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Gesellschaften verändern sich innerhalb vorab formulierter Möglichkeiten und bewegen sich nicht linear von Tradition zu Moderne. „Moderne“ ist kein fest definierter Zustand, sondern ein diskursives Element, das je nach Perspektive unterschiedliche Bedeutungen hat. Im Jemen nehmen Männer und Frauen unterschiedliche Positionen zur Erreichung dieser „Moderne“ und den Rollen von Frauen und Männern ein. Sie agieren innerhalb eines strukturierten Diskurses, aktivieren sich selbst oder werden aktiviert, widerstehen, ignorieren, protestieren oder passen sich an, was zur Konstitution der jemenitischen Gesellschaft beiträgt. Die Rolle der Frauen ist dabei zentral. Bei der Untersuchung der Grenzen und Möglichkeiten weiblicher Partizipation im öffentlichen Raum des Jemen ist es wichtig zu erkennen, dass Öffentlichkeit nicht immer dem dichotomischen Konzept von Privatheit und Öffentlichkeit entspricht. Zudem ist zu berücksichtigen, dass Frauen nicht nur Unterdrückte und Männer nicht nur Unterdrücker sind. Die Akteure folgen in ihren Strategien den vorherrschenden Konzepten von Weiblichkeit und Männlichkeit sowie den gesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten, was zur Bestätigung oder Rekonstruktion dieser Genderkonzepte und gesellschaftlichen Strukturen beiträgt.
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Weiblichkeit und öffentlicher Raum im Jemen, Marie-Christine Heinze
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- Erscheinungsdatum
- 2006
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