Der deutsche Konservatismus nach Auschwitz
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Von Adenauer und Strauß über Kiesinger und Kohl bis Merkel und Stoiber: Das Buch umfaßt die Entwicklung des deutschen Konservatismus seit 1945/49 bis in die Gegenwart. Dessen Schlüsselproblem in der Nachkriegszeit war das Verhältnis zur eigenen Vorgeschichte mit ihren Traditionen und Nachwirkungen. Affären um Politiker, Spitzenbeamte, Militärs und Juristen wie Globke, Oberländer, Heusinger, Kiesinger, Lübke, Filbinger oder Maunz verwiesen auf Kontinuitäten über den Bruch von 1945 hinweg. Den Umgang damit kennzeichnen bis heute fundamentale Defizite. Das von der CDU/CSU und ihren Milieus bevorzugte Totalitarismuskonzept wird der Spezifik der Nazibarbarei nicht gerecht und dient ihrer Relativierung. Die gesellschaftlichen Krisenprozesse der letzten Jahre und die Rückkehr zu globaler Macht- und Interventionspolitik verhelfen der konservativen Strömung zu nachhaltigem Auftrieb. Die Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft und ihren Zielen führt zu Korrekturen im Bild der deutschen und europäischen Zeitgeschichte.