Kultur als Instrument der Außenpolitik totalitärer Staaten
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Das Deutsche Ausland-Institut (DAI) in Stuttgart befasste sich seit seiner Gründung 1917 schwerpunktmäßig mit der umfassenden Dokumentation aller deutschen Volkstumsgruppen im Ausland und wurde dabei von Staat und Wirtschaft finanziell unterstützt. Zunächst politisch unauffällig, knüpfte es nach 1933 intensive Kontakte zu staatlichen und parteilichen Stellen, um sich bei den nationalsozialistischen Machtkämpfen eine gute Position zu sichern. Mit anderen kulturpolitischen Einrichtungen konkurrierte es um die Deutungshoheit in der Volkstumspolitik. Nach der Auflösung durch die Besatzungsmächte erfuhr das DAI 1951 seine Neugründung als »Institut für Auslandsbeziehungen« und behauptete lange, es habe sich im Nationalsozialismus jeglicher politischer Einflussnahme widersetzt und sei in keine Verbrechen verwickelt gewesen. Das vorliegende Buch macht deutlich, dass diese Selbsteinschätzung revidiert werden muss, und zeigt, wie das DAI der nationalsozialistischen Außenpolitik zugearbeitet hat und auf welche Motive der Akteure dies zurückzuführen ist.