Protestantisches Profil in der Europäischen Union
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Die Erweiterung der Europäischen Union stellt die protestantischen Kirchen in Europa vor neue ökumenische Herausforderungen, sowohl in ihrer innerprotestantischen Ökumene von Minderheits- und Mehrheitskirchen aus unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, als auch in der interkonfessionellen Ökumene gegenüber einer erstarkten Orthodoxie und einem erkennbar strukturierten Katholizismus. Eine theologische und ethische Herausforderung für den Protestantismus in Europa stellt die angestrebte Wertegemeinschaft dar, zu der die EU sich entwickelt und die in einer Verfassung Gestalt gewinnen soll. Wie steht es dann um Wirkung und Verbindlichkeit protestantischer Positionen gegenüber der politischen Administration der EU und der sich formierenden europäischen Zivilgesellschaft bei der Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen. In diesem Buch (zugleich: Diss. Universität Regensburg 2006) wird den historischen Tendenzen einer europäisch ausgerichteten Theologie bei Dietrich Bonhoeffer, Ernst Lange und Peter Beier nachgegangen, werden die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts durch die EU-Erweiterung und die Verfassungsdiskussion sowie die kirchlichen Reaktionen darauf („Charta Oecumenica„) untersucht. Den gegenwärtigen Grenzen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), wird über einen „Synodalen Prozess Europa“ und einen „Protestantischen Konvent„ ein neuer Weg zur Konstituierung einer „Evangelischen Protestantischen Synode“ entgegengestellt. Die religionspädagogischen Herausforderungen, die Europa an die Jugendbildungsverantwortung der evangelischen Kirchen in Schule und Jugendarbeit stellt, werden anhand von zwei aktuellen Themenfeldern, dem „Generationenkonflikt„ und der „Gedenkstättenarbeit“ anhand der Entwicklung eines europäisch-ökumenischen Dreischritts konkretisiert.