Nationalsozialistische Täter
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In der modernen NS-Täterforschung sind die tiefenpsychologischen Strukturen der NS-Täter bisher vernachlässigt worden und somit auch die Frage, welche innerfamiliären, psychologischen Folgen NS-Täterschaft auf die nachfolgenden Generationen hat. Nele Releaux untersucht diese Wirkungsmacht von Destruktivitätspotenzialen und das Zusammenwirken der sozialen, politischen und psychischen Dimensionen. Sie definiert die psychopathologische Persönlichkeitsstruktur der NS-Täter als eine 'gesellschaftskonforme Persönlichkeitsstörung', die maßgeblich durch den malignen Narzissmus bestimmt ist. Die NS-Täter waren somit keine 'ganz normalen Menschen', wie vielfach behauptet wird. Ihre unverarbeiteten Destruktivitätspotentiale sind vielmehr in den intergenerativen Prozess eingeflossen und haben gewaltförmige Interaktionsprozesse stabilisiert.