Weltanschauliche Erziehung in Ordensburgen des Nationalsozialismus
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Das Bild einer NS-Ideologie, die im Kern nur eine kleine Gruppe von Fanatikern überzeugt und bewegt hätte, ist ebenso längst brüchig geworden wie die Vorstellung, neben dem Terror habe allein eine suggestive Massenpropaganda in ihrer Mischung aus Lügen, Versprechungen und Führerkult die Deutschen an das NS-Regime gebunden. Ausgehend von der Ordensburg Vogelsang, die der „Erziehung“ einer NS-Elite dienen sollte und bereits mit ihrer architektonischen Gestalt dem Durchsetzungswillen des Nationalsozialismus Ausdruck geben wollte, setzen die Beiträge des vorliegenden Bandes NS-Ideologie, Erziehungsvorstellungen und -praxis im Nationalsozialismus sowie eine damit verbundene Architektur der Ordensburgen in Beziehung. Damit werden Fragen nach der „Überzeugungskraft“ des Nationalsozialismus aufgenommen, die möglicherweise auch heutige Besucher des seit 2005 wieder zugänglichen Geländes in ihren Rezeptionen beeinflussen können. Die Beiträge dieses Sammelbandes diskutieren im ersten Teil das Arrangement der Ordensburgen unter allgemein- und bildungshistorischen Gesichtspunkten; der zweite Teil bringt Beiträge zur Bau- und Nachkriegsgeschichte der Ordensburg Vogelsang; im dritten Teil werden Vorschläge zu künftigen Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten dieses kontaminierten Ortes NS-Ordensburg Vogelsang gemacht und die Erfahrungen mit einem NS-Projekt ähnlicher Größenordnung, nämlich Prora, aufgearbeitet.