Vom Verschwinden der Dinge in der Zukunft
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Linkskonservativ, europäisch, relevant: alt werden, ohne jung zu bleiben. Matthias Politycki ist als Romancier und Lyriker bekannt; er hat sich aber auch immer den ästhetischen oder politischen Fragen der Zeit gestellt, in Debatten eingegriffen oder sie, dem herrschenden Konsens meist einen Gedankengang voraus, überhaupt erst angestoßen. „Erzählende Essays“ könnte man die Texte dieses Bandes nennen, der Polityckis wichtigste Publikationen rund um den Jahrtausendwechsel versammelt: seine viel beachteten Streitschriften wie „Relevanter Realismus“ oder „Weißer Mann - was nun?“, aber auch stillere Prosastücke, die ihn als notorischen Ausflügler in unsere digitale oder ganz reale Alltagswirklichkeit zeigen. Knapp die Hälfte der Texte hat er für diesen Band neu geschrieben, darunter die fulminante Grundsatzerklärung „Alt werden, ohne jung zu bleiben“, die ihn als politischen Autor verortet. Aber als einen, der nicht aus einer weltanschaulich fixierten Ecke heraus schreibt, sondern aus postideologischer Lust an nahezu allem, was der Fall ist.