Die Lötverbindung
Autoren
Mehr zum Buch
Das umfangreiche nationale und internationale Schrifttum zur Löttechnik widmet sich vorzugsweise den Lötverfahren und Lotwerkstoffen, der konstruktiven Gestaltung und Berechnung der Lötbaugruppen sowie der Normung. Dabei ist zu erkennen, dass das Anwendungsfeld des Lötens sich erstaunlicherweise auf zwei relativ unabhängig voneinander bestehenden Gebieten entwickelt hat - einerseits das Löten in der metallverarbeiten-den Industrie und andererseits das Löten in der Elektronik sowie Mikroelektronik. Das hat trotz gleicher Gesetzmäßigkeiten sowie gleichartiger Besonderheiten des Lötens z. T. zu unterschiedlichen stoff- und prozessspezifischen Begriffen, Auslegungs- und Berechnungsregeln, Prüfmethoden usw. geführt. Damit geht der Wirtschaft ein großes Wissens- und Erfahrungspotential verloren. Im vorliegendem Buch wird der Versuch unternommen, das eigentliche Produkt des Lötens und zwar die Lötverbindung (Teil 1, 1. Kap.) unabhängig von ihrem speziellen Anwendungsgebiet in den Mittelpunkt ihrer gemeinsamen und einheitlichen Betrachtung zu lenken. Lötverbindungen haben wie auch alle anderen Fügeverbindungen das absolute Primat gegenüber den zu ihrer Fertigung eingesetzten Fügeverfahren. Ihre Funktionen und systemspezifischen Eigenschaften bestimmen den Wert der Lötbaugruppen auf dem nationalen und internationalen Markt. Mit der Lötverbindung beginnt auch jede löttechnische Entwicklung. Dabei muss die Fertigung der marktgerechten Qualität und Menge der Lötverbindungen den ersten beiden Geboten der Löttechnik entsprechen. Für die Lötverbindungen werden deshalb in diesem Buch ihre zu optimierenden Eigenschaften (Teil 2, 4. Kap.), die Varianten einer aufwandsarmen Fertigung (Teil 2, 3. Kap,) und die dafür erforderlichen Grundlagen (Teil 1, 2. Kap.) betrachtet, was auch zur Aufwandsminimierung im Sinne der übrigen Gebote der Löttechnik beitragen soll. Abschließend wird auf mögliche Weiterentwicklungen der Löttechnik als ständige Herausforderung (Teil 2, 5. Kap.) der Wirtschaft hingewiesen. Die zentrale Betrachtung der Lötverbindungen in diesem Buch lässt sich aus der Vielfalt der elementaren Lötverbindungen und ihren möglichen Anwendungen in heterogenen oder gemischten Stoffschlussverbindungen sowie in kombinierten Fügeverbindungen leicht erklären. Dabei wird hier unter einer Lötverbindungen immer folgendes verstanden: Die Lötverbindung ist eine Stoffschlussverbindung zwischen Werkstoffen ungleicher chemischer Zusammensetzung und gleicher Art der chemischen Bindung! Das Buch wendet sich an alle löt- und fügetechnischen Fachleute der konstruktiven und technologischen Fertigungsvorbereitung, der Forschung, Entwicklung und Wirtschaft sowie an alle in der Aus- und Weiterbildung beschäftigten Lehrkräfte und Studierenden.