Alte Archive - neue Technologien
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In einem Zeitalter, in dem sich die Informationsträger derart radikal wandeln, stehen die sogenannten „klassischen“ Archive, die vorwiegend Material aus Papier und Pergament verwahren, vor völlig neuen Herausforderungen. Dies sollte sich jedoch nur auf die neuen Technologien beziehen, denn das KnowHow, wie man mit Information umgeht – sie aufbewahrt, erschließt und bereitstellt – ist hier Jahrhunderte alt. Es gehört nun einmal zu den Kernkompetenzen eines Archivs, Information zu managen, egal auf welchem Träger sie gespeichert ist. Auch für die Aufbewahrung physischer Speicherstoffe wie Papier oder Pergament ist Wissen notwendig, um die Langzeit-Haltbarkeit sicherzustellen. Ebenso sehr wird dieses Wissen – nun jedoch vor neuen technischen Voraussetzungen – auch notwendig sein, um Informationen in elektronischer Form dauerhaft benützbar zu machen. Doch nicht nur diese Herausforderung stellt sich heute den „klassischen“ Archivarinnen und Archivaren. Ebenso eröffnen die neuen Technologien zahlreiche Möglichkeiten, auch die „alten“ Speicherträger effizienter und komplexer lesbar zu machen. Dadurch werden die Archive vor völlig neue Möglichkeiten gestellt: war es beispielsweise bisher aus logistischen Gründen nicht möglich, Archivalien einem großen Kreis von Interessierten zugänglich zu machen wie bspw. ein Museumsobjekt, so können nun digitalisierte Urkunden oder Akten im Internet einen nahezu uneingeschränkten Benutzerkreis finden. Die Archive erhalten dadurch die Möglichkeit, sich und ihre Bestände einem weitaus größeren Publikum zu präsentieren, als dies physisch möglich wäre. Eine Neupositionierung am Markt der kulturellen Angebote ist die Folge.