Landhäuser in Berlin 1933 - 1945
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Der individuelle Wohnungsbau in Berlin und Umgebung zeigt, dass Alltagsarchitektur im Nationalsozialismus keinesfalls dem Muster der monumentalen, neoklassizistischen Staatsbauten wie in den Planungen Albert Speers entsprach. Bürgerliche Villen und Landhäuser folgten vielmehr ganz unterschiedlichen stilistischen Strömungen, die Palette reicht von den modernistischen Bauten Egon Eiermanns, Gustav Hassenpflugs oder Ludwig Hilberseimers über die Raumlandschaften Hans Scharouns bis zum unverbindlichen Traditionalismus, der bereits in den 1920er Jahren durch Architekten wie Heinrich Tessenow vorgeprägt worden war. Prominente Bauherren, darunter Leni Riefenstahl, Arno Breker, Bernhard Hoetger und der Bauhaus-Grafiker Kurt Kranz, konnten ihre jeweiligen Wohnvorstellungen realisieren. Nicht selten setzten sich Architekten über die staatlichen Vorgaben hinweg, die sich gegen moderne Bauformen richteten. Die Studie zu einem bisher kaum beachteten Gebiet der Architekturgeschichte lässt das Verhältnis von Moderne und Tradition in neuem Licht erscheinen. Erstmals präsentiert werden bisher unbekannte Wohnhäuser von den Architekten Wils Ebert sowie den Brüdern Luckhardt. Der Band wird abgerundet durch einen reich bebilderten Katalog zu exemplarischen Berliner Wohnhäusern.