Die Göttinger Sieben - demokratische Vorkämpfer oder nationale Helden?
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Die Ereignisse rund um die heute als »Göttinger Sieben« bekannten Professoren sind auf der Faktenebene weitgehend unstrittig. Umso stärker divergieren die Einschätzungen zu den Motiven der Beteiligten, den Folgen der Ereignisse und ihrer juristischen Beurteilung. Die vorliegende Arbeit liefert erstmals eine systematische Untersuchung der Rezeption der Göttinger Sieben vom Vormärz bis in die Gegenwart. Dabei setzt sie sich mit den Selektionsmechanismen der Verfassungs- und Geschichtsschreibung auseinander. Es wird gezeigt, dass die Geschichtsschreibung über die »Göttinger Sieben« eine von verfassungstheoretischen und politischen sowie generationsspezifischen Ausgangspositionen des Autors und seines Umfeldes bedingte Konstruktion von Vergangenheit ist. Entsprechend kann sie in die Erinnerungskultur der jeweiligen Zeit eingeordnet werden: als Topos, als Platz der Verständigung, über den sich die jeweilige Gesellschaft mit ihren Erfahrungen und Interessen ihrer selbst vergewissert.