Unternehmertum in der Finanzwirtschaft
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Ausgangspunkt des Buches von Cord Siemon ist die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung von Joseph A. Schumpeter. Dieser skizzierte für die Innovationsfinanzierung das Bild eines vorausblickenden und richtungsweisenden Finanzintermediärs („Bank“). Hatte dieses Bild für die damaligen Verhältnisse auch seine Berechtigung, so müssen (und wollen) innovative Gründer während ihrer Seed- und Start-up-Phase heute überwiegend auf eigene Ersparnisse, Finanzkapital von Freunden und Verwandten (sog. Bootstrapping) oder auf Privatinvestoren mit Unternehmenserfahrung (sog. Business Angels) zurückgreifen. Durch eine evolutionsökonomische Betrachtungsweise wird der Faktor „Finanzunternehmertum" zur Schlüsselgröße, um das Verhalten und die Existenz von Finanzintermediären und -disintermediären im historischen Prozess theoretisch zu erklären. Die Evolutionsökonomie erweist sich dabei als ein Paradigma, welches die herrschenden Theorieansätze (neoklassische und institutionenökonomische Finanzierungstheorie) integrieren kann. Dem liegt ein systemtheoretisches Verständnis der Interaktion der verschiedenen Unternehmerfunktionen Routine, Arbitrage, Innovation und Evolution zugrunde.