Die Bremer Magnetiseure
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Im Jahre 1787 erlebt das aufgeklärte Deutschland einen handfesten Skandal. Im Mittelpunkt stehen drei Ärzte aus Bremen, die den geheimnisvollen tierischen Magnetismus praktizieren und damit in den Geruch des Aberglaubens geraten. Hinzu kommt eine religiöse Massenbewegung, von der die sonst so nüchterne Hansestadt ergriffen wird. Eine Welt der Wunder, der Engel und der Dämonen tut sich auf, sie fasziniert die Menschen, sie erzeugt Widerspruch. Und sie wirft Fragen auf, die auch heute von Bedeutung sind: Wie gehen wir mit religiösen Abweichlern um? Können wir die Seele erklären? Liegt hinter dem äußeren Anschein eine andere Wahrheit verborgen? Die öffentliche Erregung über die Bremer Magnetiseure währte kaum ein Jahr. Hinter ihrer medizinischen Praxis stehen aber viele Stränge der europäischen Religionsgeschichte. Die Erzählung kreist um Bremen, ihre Stationen befinden sich aber auch an anderen, unvermuteten Orten. Mit dem Magnetismus führt sie in die Schweiz zu einem spirituellen Popstar und einem Käferforscher, zu Mystikerinnen nach Straßburg und zu Geistersehern nach Kopenhagen. Die Erzählung von den Bremer Magnetiseuren wirft ein Licht auf eine Tradition, die aus vielen Gründen verdrängt und vergessen wurde. - Mit einem Vorwort von Hans G. Kippenberg. Im Anhang findet sich eine ausführliche Darstellung des Arztes Arnold Wienholt (1749-1804) zur Anwendung des tierischen Magnetismus, wie er in Bremen um 1800 praktiziert wurde.