Ereignis und Affektivität
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Die Stichworte 'Ereignis' und 'Affektivität' stehen für die aktuelle Entwicklung der Phänomenologie, die sich mit dem Ereignisdenken von Heidegger und dem Rückgriff der französischen Phänomenologie auf die konkrete Existenz im Zeichen von Leiblichkeit, Geschlechtlichkeit, Zeitlichkeit, Geschichtlichkeit und Andersheit schon länger angebahnt hat. Im Kontext dieser sich radikalisierenden Phänomenologie – auch in Auseinandersetzung mit Autoren wie Derrida, Deleuze, Lacan u. a. – werden mit dem 'Ereignis' als einem 'metaphysikkritischen Begriff' Erfahrungen philosophisch erfasst, insofern sie nicht mehr von sogenannten ersten Daten oder von einer apriorischen Bewusstseinsleistung ausgehen, sondern die das 'Subjekt' von einem radikal Fremden und Unverfügbaren her bestimmt aufzeigen. Aber auch das Stichwort 'Affektivität' steht für diese Kritik an einer Bewusstseinsphilosophie, die alles menschliche Denken und Handeln als von einem Ego konstituiert betrachtet; sie verweist auf eine fundamentale Passivität jenseits der geläufigen Unterscheidung von Aktivität und Passivität. Der Band versucht dabei Beiträge zum Ereignis und zur Affektivität ins Gespräch miteinander zu bringen. Mit Beiträgen von Marc Richir, László Tengelyi, Tatiana Shchyttsova, Guy van Kerckhoven, Rainer Turnher, Ivn Chvatík, Vakhtang Kebuladze, Bernhard Waldenfels, Cathrin Nielsen, Marc Rölli, Miroslav Petricek, Käte Meyer-Drawe, Michael Staudigl.