Das Mittelalter Richard Wagners
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Man kann Wagner nicht verstehen, wenn man das Mittelalter nicht genau kennt. Darum hat die Autorin bei jedem Wagnerschen Musikdrama die mittelalterlichen Vorlagen sorgfältig untersucht, die der Dichter-Komponist benutzt hat. Sie kann dabei auch zeigen, dass Wagners Interesse für das Mittelalter durch dessen Wiederentdeckung im 18. und 19. Jahrhundert angeregt worden ist. Richard Wagner hat seine mittelalterlichen Vorlagen jedoch sehr geschickt auf einen persönlichen, neuen Sinn zugeschnitten, indem er beiläufige Anekdoten, unnötige Figuren eliminiert und nur das Absolut-Notwendige beibehalten hat. Durch einen einmaligen Synkretismus verbindet er die mittelalterlichen Elemente mit Details, die er anderen Quellen entlehnt, und mit eigenen Erfindungen. Er hat seine eigenen Mythen gebildet und damit völlig originelle Werke geschaffen. Danielle Buschinger ist Professorin für Germanistik an der Université de Picardie-Jules Verne in Amiens. In der Forschung hat sie vor allem Themen des Tristan-Stoffes bearbeitet, hat sich aber auch mit den deutsch-französischen Literatur-Beziehungen, mit dem Nibelungenlied, den Artus- und Gralsromanen, dem Lancelot, der Sangspruchdichtung, dem Minnesang, der Tierepik, dem spätmittelalterlichen Roman, der Chronistik und der Mittelalterrezeption bei Wagner und späteren Autoren befasst.