Unterrichtskommunikation
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Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine empirische Untersuchung von Unterrichtskommunikation auf der Grundlage authentischen Materials. Sie ordnet sich ein in den Rahmen der empirisch-diskursanalytischen Erforschung institutioneller Kommunikation, die in den letzten beiden Dekaden international einen unerhörten Aufschwung genommen hat. Die Untersuchung der gesprächsstrukturellen Organisation des Sprecherwechsels (turn-taking) im Unterricht mündet in ein zugleich differenziertes und überschaubares Modell der turn-Organisation im Unterricht. Die Beobachtungen zu den Äußerungsfolgen in den Gesprächssequenzen (adjacency pairs) zeigen den Einfluss der Institution Schule auf den Gesprächsverlauf im Kontrast zu alltagssprachlichen Dialogstrukturen sowie die systematische Verzerrung bzw. strukturelle Asymmetrie institutioneller Kommunikation auf. Schließlich wird der Dialektgebrauch im gymnasialen Unterricht in der Deutschschweiz untersucht, wobei mit einer genauen Differenzierung der kommunikativen Funktionen des Varietätenwechsels im Spannungsfeld interaktiver Motive und institutioneller Normen Bilanz gezogen wird. Im besten Sinne angewandter Linguistik münden die Ergebnisse der Untersuchung in konkrete Empfehlungen für die standardsprachliche Sprechpraxis in der Schule.