Migranten aus Polen
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In der Einwanderungs- und Integrationspolitik werden auf formaler Ebene bestimmte Kriterien für den Eintritt in den nationalstaatlichen Mitgliedsverbund festgeschrieben und auf kultureller Ebene bestimmte Verpflichtungen zur kulturellen Eingliederung vorgesehen. Katharina Blumberg-Stankiewicz setzt sich in ihrer Diplomarbeit mit der Frage auseinander, ob die in Deutschland geschaffenen formalen und kulturellen Rahmenbedingungen zu einer jeweils spezifischen öffentlichen Präsenz von Migranten bestimmter Herkunftsländer führen. Ihre These besagt, dass Migranten aus Polen in der Folge von Kategorisierungen als Ausländer und Aussiedler ‚unsichtbar’ gemacht worden sind. Anhand eines mehrdimensionalen Staatsbürgerschaftsmodells zeigt sie, dass die Herausbildung von Ausländer- versus Aussiedlerpolitik seit den 1980er Jahren begrenzte Gelegenheiten zur Verhandlungsführung zwischen Staat und Migranten aus Polen schaffte. Die empirische Untersuchung von Lobbies, die Interessen von Migranten aus Polen vertreten, deutet im Ergebnis auf eine tendenzielle Zurückdrängung von Menschen mit pluralen Orientierungen in der deutschen Öffentlichkeit hin. Das Buch richtet sich an Studierende der vergleichenden Sozialwissenschaften, an Migrationsforscher und Experten der integrationspolitischen Praxis.