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Die hier erstmals vorgelegte Dokumentation der beiden Schriftstellerkongresse in der DDR vom Beginn der 1950er Jahre zeigt, wie sich ein spezifisches Funktionsverständnis für Literatur ausbildet und gibt Auskunft über Struktur und Funktion des kollektiven wie des individuellen Gedächtnisses. Für literarische Gruppenbildungen hatten die Kongresse eine entscheidende Bedeutung: Hier kam es zur letztlich parteipolitisch motivierten Gründung des Deutschen Schriftstellerverbandes (DSV) innerhalb des Kulturbundes – für die literarische Intelligenz die einzig legitimierte kulturelle Organisation. Zunehmend gezwungen, zwischen Autoren und politischen Instanzen zu vermitteln, zeigt die Geschichte des DSV, inwieweit literarische Gruppenbildungen im bürgerlichen Sinne in ›geschlossenen Gesellschaften‹ wie der DDR keine Rolle spielen konnten.

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2008

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