Peter-Handke-Wörterbuch
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Die „Prolegomena“ zu einem künftigen „Peter-Handke-Wörterbuch“ beziehen sich in ihrer Begründung auf die Theorie und Praxis gängiger Autorenlexikographie. Was allerdings als Desiderat postuliert wird, ist ebenso idiosynkratisch wie Handkes eigensinniger Wortgebrauch selber, der zur außergewöhnlichen Kohärenz seines Gesamtwerks entscheidend beiträgt. Diesem Wortgebrauch, den „Umwortungen“ Handkes und seiner zwar nicht im strikten Sinn systematischen, aber dennoch stringenten und immanent-logischen Quasi-Terminologie gilt das lexikographische Interesse des Verfassers. Im Mittelpunkt steht dabei die rhetorisch geschliffene Handkesche Aphoristik, da sich in dieser die Wortschatzarbeit des Autors konzentriert. Einen weiteren Hauptteil bildet die Analyse von konkreten Beispielen interpretatorischer Willkür, die in Sekundärliteratur und Feuilleton begegnen, liefern diese ›Fehllektüren‹ doch eine starke Motivation für ein der Textexegese verpflichtetes Wörterbuch. Über den jeweiligen konkreten Einzelfall hinaus bietet der Verfasser hier aussagekräftige Fallstudien zu Mustern defizienter Rezeption. An diese Prolegomena im engeren Sinn schließen sich ein „Auswahl-Kurzlexikon“ sowie (in Dateiform auf der Begleit-CD) 619 „Begonnene Artikel“ an. Am Leitbild eines „aufschlußreichen Zitierens“ orientiert, werden in den begonnenen Artikeln Exzerpte aufgeführt, die als einander wechselseitig erhellende Belege – nicht für ein ganzes Bedeutungsspektrum, sondern in der Regel für eine ganz bestimmte Bedeutung – dienen.