Nanotechnologie, Gentechnologie, moderne Hirnforschung
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Die Nano-, Bio- und Gentechnologie sowie die modernen Neurowissenschaften verheißen wissenschaftlich-technische Möglichkeiten, die man vor nicht allzu langer Zeit noch für undenkbar hielt. Mit rastermikroskopischen Verfahren gelingt es, Vorgänge und Strukturen auf einer (sub-)molekularen und funktional noch offenen Ebene darzustellen und zu verändern. Dank computergestützter tomographischer Verfahren kann die neurologische Forschung unterschiedliche Gehirnregionen lokalisieren und in ihren Wirkungen beschreiben. Die gezielte Manipulation von Nano-Strukturen stellt eine Revolution aller Arbeits- und Lebensbereiche mit Quantencomputern und kleinsten Nano-Maschinen in Aussicht. Bionanotechnologie und Gentechnik versprechen die Identifikation und Manipulation allen Erbmaterials, die Gehirnforschung die naturalistische Erklärung aller geistiger Prozesse sowie eine mikroelektronische Ausstattung des Gehirns. Ohne Frage bieten die neuen Schlüsseltechnologien gewaltige Potenziale, etwa ein nachhaltiges Energiesystem, die Heilung tödlicher Krankheiten oder die „Verbesserung“ des Menschen schlechthin. Gleichwohl bergen sie die Gefahr von unkontrollierbaren und katastrophalen Fehlentwicklungen und werfen Fragen auf, die die ethischen Grundprinzipien unseres humanistischen Selbstverständnisses, Freiheit, Gleichheit und Autonomie, berühren. Das Anliegen der hier abgedruckten zwölf Aufsätze ist, sowohl die Chancen und Zielsetzungen dieser Technologien aufzuzeigen als auch vorurteilsfrei und undogmatisch deren potenzielle Risiken abzuwägen. Der Band geht auf ein interdisziplinäres Symposion mit renommierten Naturwissenschaftlern und Philosophen zurück, das im Dezember 2005 von der Stadt Rödermark und der Nell-Breuning-Schule Rödermark ausgerichtet wurde.