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Die Jahrtausendwende war ein Höhepunkt der Diskussion über Bürger- und Zivilgesellschaft sowie ehrenamtliches Engagement in Deutschland. Diese Themen wurden aus zwei Gründen von der Politik aufgegriffen. Erstens wurden die Grenzen der staatlichen Finanzierbarkeit in einer Gesellschaft sichtbar, die trotz einer florierenden Wirtschaft mit einer hohen Zahl von Dauerarbeitslosen leben musste. Zweitens suchte man nach Wegen, der weit verbreiteten Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, die potenzielle Gefahren politischer Desintegration aufzeigte. Die Konzepte „Bürgergesellschaft“ und „Zivilgesellschaft“ versprachen Lösungen: Wenn Bürger selbstständig sozialpolitische Herausforderungen angehen, könnten sie einen Teil des teuren staatlichen Handelns ersetzen und gleichzeitig politisch aktiv werden, was ihre Integration in die Gesellschaft fördert. 1999 wurde auf Antrag aller Fraktionen eine Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ eingesetzt, um Strategien zur Förderung ehrenamtlicher Arbeit zu entwickeln. Ein Jahr später präsentierte der Bundeskanzler ein Papier zur „zivilen Bürgergesellschaft“, in dem er eine Rückkehr des Politischen forderte und den Glauben an „mehr Staat“ als Lösung in Frage stellte. Er warnte, dass ein wachsender „Verantwortungs-Imperialismus“ des Staates die politische Sphäre gefährden könnte.
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Das Geflecht aktiver Bürger, Andreas Dörner
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- 2008
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- (Paperback)
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