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Dampf über der altmärkischen Wische

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Nur 25 Kilometer Luftlinie entfernt vom Eisenbahnknoten Stendal liegt in nördlicher Richtung eine außerordentlich fruchtbare Niederung, die altmärkische Wische. Diese Landschaft – begrenzt von der Elbe im Osten und Norden sowie von Uchte, Biese und Aland im Westen – zeichnet sich durch schwierige Bodenverhältnisse aus, denn sie ist uraltes Überschwemmungsgebiet der Elbe, im Mittelalter von holländischen Siedlern eingedeicht und kultiviert. Zu DDR-Zeiten wurden die seit Jahrzehnten vernachlässigten Gräben durch das Jugendobjekt „Altmärkische Wische“ wieder funktionsfähig gemacht. Die Wische zählt zu den wenigen Gebieten in Deutschland, wo vor einhundert Jahren nicht nur die Dampfwolken der Kleinbahnlokomotiven, sondern auch die der Dampfpfluggespanne weithin zu sehen waren. Die Kleinbahn, die die Wische durchquerte, verband Goldbeck an der Staatsbahnstrecke Stendal–Wittenberge mit Werben an der Elbe. Sie entstand als untergeordnete Eisenbahn aus der Notwendigkeit heraus, das weite flache Land im Osten des damaligen Landkreises Osterburg zwischen der Hauptbahn und der Elbe mangels allwettertauglicher Straßen verkehrstechnisch so zu erschließen, dass ein rentabler Anbau von Zuckerrüben erreicht werden konnte. Die wurden in den Zuckerfabriken in Stendal, Goldbeck, Genthin und Magdeburg weiterverarbeitet. Zur Eröffnung 1882 reichte der Schienenweg als rein private Pferde-Anschlussbahn nur von Goldbeck bis Iden, 1884 bis Giesenslage verlängert. Ab 1898 als Kleinbahn bis Werben ausgebaut, diente er der Bevölkerung als eine bequeme Verbindung der Dörfer mit den Städten. Darüber hinaus bot er mit dem Anschluss an die Hauptbahn die Möglichkeit, Rohprodukte sowie Bau- und Brennstoffe von den Erzeugern in der Ferne zu beziehen und landwirtschaftliche sowie kleinindustrielle Fertigprodukte entfernter liegenden Verbrauchern schnell und kostengünstig zuführen zu können. Mit den Dampfpflügen wurden der schwere, fruchtbare Boden der Wischeniederung tief umgebrochen, um Zuckerrüben anbauen zu können. Die Abfuhr der Rüben im Herbst war Sache der Kleinbahn. In der Wische kam es nicht selten vor, Dampfpfluggespanne in unmittelbarer Nähe der Kleinbahnstrecke im Einsatz zu sehen. Am westlichen Rande der Wische liegt Seehausen, eine ehemalige Ackerbürgerstadt, die durch den Kornhandel zu gewissem Wohlstand gekommen war. In Seehausen befand sich Jahrzehnte lang ein Betrieb, in dem die Dampfpfluggespanne repariert wurden. Die Kapazität des Werkes war so groß, dass sogar Maschinen aus der Magdeburger Börde per Bahn an- und abtransportiert wurden. Der Autor stellt im Teil 1 die geografischen Besonderheiten der Wische vor und erinnert an die großartigen Leistungen der DDR-Jugend. Danach folgt im Teil 2 eine akribisch recherchierte und detailliert dargestellte Geschichte der Kleinbahn Goldbeck–Werben–Elbe mit zahlreichen, zum Teil unveröffentlichten zeitgenössischen Bilddokumenten. Der Teil 3 ist den Dampfpflügen in der Wische gewidmet: Der Bogen spannt sich von der Beschreibung der Bodenbearbeitung mit Dampfkraft über die Einsatzbedingungen bis hin zu persönlichen Erlebnisschilderungen der Maschinisten und Schlosser. Eine Vielzahl bislang unveröffentlichter Bilder gewährt einen Einblick in ein fast vergessenes Kapitel Landwirtschaft.

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Dampf über der altmärkischen Wische, Wolfgang List

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2007
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