Alfred Hess
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„Wenn jede Stadt ein ‚Haus Hess‘ hätte, so wäre es besser um die Kunst in Deutschland bestellt!“ Mit diesen Worten würdigte 1922 der Kunsthistoriker Hans Hildebrandt die herausragende Bedeutung des Ehepaares Alfred und Thekla Hess als Förderer der modernen Kunst in Erfurt und Thüringen. In der Villa des Erfurter Schuhfabrikanten ging damals ein großer Teil der – mittlerweile zu Klassikern gewordenen – künstlerischen Avantgarde der Zwanzigerjahre ein und aus. Die Politik der Nationalsozialisten und deren Hetze gegen die „entartete“ Kunst bereitete dieser fruchtbaren Epoche jedoch ein jähes Ende. Wertvolle und einzigartige Werke aus der Sammlung Hess und dem Erfurter Angermuseum wurden in alle Welt zerstreut oder gingen unwiederbringlich verloren. In Erinnerung gerufen wurde der Name Hess jüngst im Zusammenhang mit der Restitution bekannter Gemälde, darunter die „Berliner Straßenszene“ von Ernst Ludwig Kirchner. Dabei zeigte sich, dass über den engagierten Sammler und Mäzen nur wenig bekannt ist. Erstmals würdigt eine Biografie das Werk von Alfred Hess. Ruth und Eberhard Menzel haben dafür in jahrelangen Recherchen zahlreiche Fotografien und Dokumente zusammengetragen. Dieses Buch schildert nicht nur das Leben und Wirken von Alfred Hess, sondern widmet sich auch anderen Mitgliedern der Familie. Auf diese Weise spannen die Autoren einen Bogen von den Anfängen der Schuhfabrik Hess über die künstlerische Avantgarde der Weimarer Republik und deren Ächtung durch die Nationalsozialisten bis hin zum Leben von Mitgliedern der Familie Hess in der Gegenwart.