Invasion Prag 68
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In den späten Abendstunden des 20. August 1968 marschieren Truppen von fünf Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei ein. Panzer rollen über die Straßen von Prag, Transportflugzeuge setzen Truppen ab. 650.000 Soldaten sollen die Ordnung im sozialistischen Bruderstaat wiederherstellen, die der 'Prager Frühling' unter Dubcek und Svoboda angeblich gefährdete. Die Welt hält den Atem an, ein Krieg scheint unvermeidlich. Doch dann geschieht, was später das 'Sieben-Tage-Wunder von Prag' genannt wurde: Unbewaffnete Bürger stellen sich zu Tausenden den Invasionstruppen entgegen, der zivile, gewaltlose Widerstand hat begonnen. 2008 jährt sich dieser historische Moment zum 40. Mal. Der tschechische Photograph Josef Koudelka, 1938 geboren und seit 1971 Mitglied bei Magnum, hat die Ereignisse miterlebt und in bewegenden Bildern festgehalten, die er rechtzeitig außer Landes bringen konnte. Sie gelangten ein Jahr später mit Hilfe von Magnum Photos anonym an die Öffentlichkeit. Koudelka wurde für sie – ebenfalls anonym – mit der Robert Capa Goldmedaille ausgezeichnet und musste wenig später sein Land verlassen. Die Bilderchronik, die er jetzt, vierzig Jahre nach der Invasion, aus seinem Archiv zusammenstellte, lässt die Stimmung der heroischen sieben Tage von Prag eindrucksvoll wiederaufleben.