Jugendliche Spätaussiedlerinnen
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Sie sprechen fließend und akzentfrei Deutsch; sie gehen aufs Gymnasium und planen Abitur und Studium. Was Olga, Tanja und Lydia von ihren Mitschülerinnen in der gymnasialen Oberstufe unterscheidet, erschließt sich erst beim zweiten Hinschauen. Sie sind in Russland oder Kasachstan geboren. Als Kinder kamen sie zu Beginn der 90er-Jahre mit ihren Familien nach Deutschland. Sie gehören zu den Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern, deren Schicksale meist verborgen bleiben. Angela Schmidt-Bernhardt zeichnet anhand von sechs Porträts jugendlicher Spätaussiedlerinnen ein differenziertes Bild einer Gruppe, die vieles gemeinsam hat: Hohe Bildungsaspirationen, eine komplexe Migrationsgeschichte, enge familiäre Bindungen und große Anpassungsbereitschaft. Im Spannungsfeld zwischen jeweils individueller Entwicklung und gemeinsamen Verarbeitungsstrategien werden Identitätsbildungsprozesse einer weitgehend unbeachteten Gruppe deutlich. Für alle in Bildungsarbeit und Schule Tätigen bieten sich neue, wertvolle Einblicke und Erkenntnisse.