Freudenmädchen Sophie
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»Ich bin eine fröhliche Hure, ein Freudenmädchen!« Sophie arbeitet seit zehn Jahren im Gewerbe, und zwar aus freien Stücken. Sie wollte die Welt kennenlernen und viel Sex haben, und als Hure kann sie beides kombinieren. Ihre Geschichte hat viel mit Lust zu tun, und so gar nichts mit den gängigen Klischees, die immer wieder durch die Presse gehen. Natürlich hat Sophie in den letzten zehn Jahren auch die negativen Seiten der Prostitution kennengelernt, aber darum geht es ihr in diesem Buch nicht. Sie erzählt von positiven, lustvollen Begegnungen mit ihren Kunden, von Freundschaft und Solidarität unter den Huren, und auch von Herausforderungen, an denen sie selbst als Mensch wachsen kann. Auf der Suche nach Abenteuern und einem Neuanfang landet Sophie in einem Puff in Berlin, wo sich die Arbeit wie eine rosarote Mädchenpyjamaparty anfühlt. Dort trifft sie großartige Frauen, schläft mit ihren ersten Freiern und staunt immer wieder über die vielen Facetten von sexuellen Wünschen. Sophie erzählt von ihren Kunden, von Erlebnissen mit ihren Kolleginnen, vom ersten Sex zu dritt – explizit und unverklemmt. Aufregende, champagnergetränkte Nächte, schwierige Gäste und gemeinsame Ausflüge in Clubs schweißen die Frauen zusammen. Mit dem Geld, das sie verdient, finanziert Sophie sich Reisen in die Welt. Als Hure kommt sie überall unter, ohne Arbeitserlaubnis, Referenzen und Anlaufzeit, und so kann sie ihre Reisekasse immer schnell wieder auffüllen. Als »Wanderhure« verschlägt es sie auf einer Asienreise nach Tokio, wo sie zunächst als Hostess arbeitet – kein Sex, aber dafür Karaoke. Schnell merkt sie, dass das nichts für sie ist, sie sattelt um und sucht sich eine Agentur, in der schon so manche westliche Backpackerin gelandet war. Sophie berichtet über kuriose Abenteuer in den typischen Love-Hotels, über absurde Fetische und kulturelle Missverständnisse. In Sydney, der nächsten Station auf ihrer Reise, arbeitet sie in einem der schönsten Bordelle der Welt. Die Einblicke, die sie durch ihre Arbeit in fremde Kulturen erlangt, sind einzigartig. O-Ton Sophie: »Wenn Sex Kommunikation ist, dann sind Huren kulturelle Botschafterinnen.« Nach mehreren Jahren im Geschäft sind Spaß und Abenteuer immer noch wichtig für Sophie, aber in den Begegnungen mit Gästen und Kolleginnen wird ihr klar, dass ihr Job über Sex weit hinausgeht. Immer wieder treffen sie und ihre Freundinnen auf Gäste, die zu ungeschickt, zu schüchtern, körperlich und geistig »anders« oder auch einfach nicht »schön« genug sind, um ohne ihre Hilfe ein Mindestmaß an Nähe und Körperlichkeit zu erfahren, das doch eigentlich lebensnotwendig ist. Diese Momente, die viele Leben ein Stück weit schöner oder wenigstens erträglicher gemacht haben, bedeuten ihr heute genauso viel wie all die aufregenden Abenteuer. Huren sind Heldinnen. Oder: Huren sind Helferinnen. Sophie bricht mit ihrer Neugier und ihrer geballten Lebenslust mit den üblichen Vorstellungen von einer Hure, sie erzählt locker und erotisch von ihrem Weg und wirft so ein neues Licht auf das älteste Gewerbe der Welt.