Quellen des gregorianischen Chorals für das Offizium aus dem Kloster St. Ulrich und Afra Augsburg
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In der vorliegenden Arbeit hat der Autor eine analytische Übersicht der mittelalterlichen Gesangsquellen aus einem besonders wichtigen süddeutschen Benediktinerkloster vor-gelegt, die in mehrerer Hinsicht Maßstäbe setzten wird. Abhandlungen über bedeutende Zentren der Choralpflege und zwar vor allem Untersuchungen, die den erhaltenen Handschriftenbestand mit Quellen aus anderen Orten systematisch vergleichen und somit die Praxis der jeweiligen Kirche feststellen und in den Überlieferungssträngen verorten, sind in dieser Ausführlichkeit selten zu finden. Der Autor hat die Herausforderung angenommen, eine umfassende und kritische Übersicht der erhaltenen Quellen aus St. Ulrich und Afra anzubieten. Dort, wo Überlieferungslücken festzustellen sind, greift er die zahlreich erhaltenen, aber bisher nicht berücksichtigten Handschriftenfragmente auf. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Offiziumsquellen mit den Gesängen für die Gebetsstunden, da diese besonders inhaltsreich sind und daher weit mehr Anhaltspunkte für den Vergleich mit anderen Zentren anbieten. Darüber hinaus berücksichtigt der Autor die musikalische Notation der Quellen und stellt sie mit digitaler Technik dar. Als Voraussetzung für die Untersuchung der Gesangspraxis werden der geschichtliche Hintergrund und der liturgische Kalender erörtert. Kurz: Der Autor strebt eine möglichst umfassende und erschöpfende Untersuchung seines gewählten Arbeitsgebiets an. Das bedeutet unter anderem, dass eine große Menge an Informationen mitgeteilt wird, die von grundlegender Bedeutung auch für die künftige Forschung sein wird. Die überwältigende Menge an Detailinformationen und die Notwendigkeit, vieles in Tabellen- bzw. in Bildformat darzustellen, hat den Autor veranlasst, der Arbeit eine CD-ROM mit den entsprechenden Dateien beizulegen. Vorgestellt und besprochen werden neben den Offiziumsquellen aus St. Ulrich & Afra auch weitere Augsburger Handschriften, darunter das sehr umfangreiche 17-bändige Antiphonar der Domkirche. Von allgemeiner Bedeutung für die Musik- und vor allem auch für die Liturgiewissenschaft sind die grundlegenden Ausführungen zur Genese und Verbreitung der Gesangspraxis der Tradition von Subiaco-Melk.